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Endoskopische Kastration der Hündin
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Minimalinvasive Chirurgie bei der Hündin die endoskopische Kastration stellt sich vor
Aus der tierärztlichen Klinik für Kleintiere Dr. Sibylle Lutz, München-Riem
Hund zur Op vorbereitet Endoskopische Operationsverfahren wie zum Beispiel die minimalinvasive Entfernung der Gallenblase, Operationen an den Eierstöcken oder gelenkschirurgische Eingriffe gehören in der Humanmedizin heute längst zum Klinikalltag.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Wesentlich kleinere Hautschnitte, welche zu deutlich geringeren Schmerzen nach der Operation und damit zu viel schnelleren Erholungszeiten der Patienten bei gleicher chirurgischer Qualität führen, bewegen zunehmend Ärzte und Betroffene sich für eine endoskopische Operation zu entscheiden. In der tierärztlichen Praxis werden endoskopische Techniken bislang hauptsächlich zu diagnostischen Zwecken der unteren und oberen Atemwege sowie des Magen-Darm-Traktes eingesetzt. minimalinvasive Operationen am Tier werden dagegen nur selten angeboten. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Extrem hohe Anschaffungskosten für eine spezielle technische Ausrüstung, deutlich erhöhter Material- und Personalaufwand sowie eine erhebliche zeitliche Investition für den Tierarzt und sein Team, die spezialisierte Technik zu erlernen, zählen zu den wichtigsten Gründen.
Ein Bildkanal und zwei Arbeitskanäle in der Bauchdecke Heutzutage sind die meisten Hündinnen aus den verschiedensten Gründen kastriert. Neben medizinischen Indikationen wie Gebärmuttervereiterungen oder Eierstockzysten sind Haltungsaspekte und die Angst vor ungewollten Trächtigkeiten für die Entscheidung des Hundehalters zur Kastration ausschlaggebend.
Zudem ist wissenschaftlich belegt, dass Kastrationen vor oder nach der ersten Läufigkeit das Risiko von Hündinnen im fortgeschrittenen Alter Gesäugetumore zu entwickeln um mehr als 90% reduziert. Bis vor einigen Jahren galt bei der Kastration der Hündin die Entfernung der Eierstöcke und der Gebärmutter als Standardverfahren. Inzwischen jedoch haben wissenschaftliche Untersuchungen belegt, dass die alleinige Entfernung der Eierstöcke (bei gesunder Gebärmutter) langfristig zu den gleichen Ergebnissen führt, da sich die im Tier verbleibende Gebärmutter zurückbildet. Zudem wird das Operationsrisiko sowie die Länge des Bauchschnittes erheblich reduziert, so dass heute bei gesunder Gebärmutter standardmäßig diesem Verfahren der Vorzug gegeben wird. Durch modernste Technik sowie einer zunehmende Spezialisierung der Tierärzte auf dem Gebiet der Kleintiermedizin ist es heute möglich auch in der Tiermedizin Hündinnen durch minimalinvasive Verfahren zu kastrieren.
Bauch nach Kastration: 3 kleine Einsitche In der Kleintierklinik Dr. Sibylle Lutz in München-Riem besteht bereits seit über 10 Jahren die Möglichkeit bei Hündinnen die Eierstöcke endoskopisch zu entfernen. Durch drei kleine ca. 5 bis 10 mm große Zugänge in der Bauchdecke werden Kamera und Arbeitsinstrumente in die Bauchhöhle eingeführt.
Über einen Bildschirm, der das Operationsfeld detailgenau vergrößert, können die inneren Organe genau inspiziert werden. Nacheinander werden beide Eierstöcke aufgesucht, von der Blutversorgung und dem umliegenden Gewebe abgetrennt und über einen der kleinen Arbeitskanäle in der Bauchdecke entfernt. Nachdem alle Schnittstellen auf Blutungen kontrolliert sind, werden die Arbeitsinstrumente entfernt und die drei kleinen Wundbereiche der Bauchdecke mit selbstauflösenden Fäden verschlossen, so dass (anstatt wie bisher üblich) keine Fäden nach 10 bis 14 Tagen gezogen werden müssen.
lie vom Höllwald konnte am ersten Tag nach der Kastration mit der Erziehungsarbeit und der Jagdarbeit fortfahren Aufgrund der geringen Größe der Hautschnitte ist normalerweise auch kein Wundschutz notwendig. Wie zu Beginn bereits erwähnt, ist aus der Humanmedizin bekannt, dass kleinere Schnitte bei der Operation zu einem wesentlich verminderten Wundschmerz führen. Zudem muss bei der endoskopischen Operation kein Zug auf die Organe ausgeübt werden.
Daher benötigen endoskopisch kastrierte Hündinnen deutlich weniger Schmerzmittel nach der Operation, was wiederum ein schmerzbedingtes Belecken der Wunden und die damit verbundene Infektionsgefahr erheblich vermindert. Darüber hinaus ist die Bauchdecke bereits unmittelbar nach der Operation wieder belastungsfähig. Eine besondere Schonung der Patienten nach der Operation sowie ein ca. 10-tägiges Führen an der Leine zum Schutz der Bauchnaht, wie bei einem herkömmlichen Eingriff, ist daher nicht notwendig. Ungefähr 3 Stunden nach der Operation können die Hunde von ihren Besitzern wieder abgeholt und bereits am übernächsten Tag wieder zur Jagd oder zum Arbeitsdienst eingesetzt werden. Tierärztliche Klinik für Kleintiere Dr. Sibylle Lutz Martin-Empl-Ring 3 81829 München-Riem
T: +49 89 90 86 70 F: +49 89 90 67 54 www.kleintierpraxis-lutz.de Weitere Meldungen
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